Schueler

Welt-Roma-Tag

Ausstellung der 9b zum Internationalen Welt-Roma-Tag am 8. April 2019

Der Internationale-Roma-Tag, der alljährlich am 8. April begangen wird, macht auf die Situation der Roma weltweit aufmerksam. Am 8. April 1971 fand in London der Erste Welt-Roma-Kongress statt, auf dem erstmals die Fremdbezeichnung „Zigeuner“ durch die Eigenbezeichnung Roma ersetzt wurde.

Die 9b hat den Gedenktag zum Anlass genommen, um auf das Schicksal dieser größten Minderheit in Europa in Form einer Ausstellung aufmerksam zu machen, die vom 8. bis 14. April in der Aula zu sehen war. Die Ausstellungswände informierten nicht nur über die Geschichte der Roma und über ihre Diskriminierung, die im Nationalsozialismus ihren Höhepunkt fand – eine halbe Million Sinti und Roma wurden im Zweiten Weltkrieg ermordet, sondern auch über die aktuelle Situation der Roma in Deutschland und Ungarn. Auch wenn es in Deutschland, anders als in Ungarn, keine staatliche Diskriminierungspolitik gibt, so werden die etwa 70.000 Roma auch hier zu Lande gerne mit den Gruppen in Verbindung gebracht, die durch kriminelle Machenschaften zum Betteln oder auch Stehlen gezwungen werden. Aber dies ist nur der kleinste und der illegale Teil, der jedoch unser Bild über diese Minderheit meist bestimmt. Des Weiteren informierte die Ausstellung sowohl über gängige Vorurteile als auch über Präventionsmöglichkeiten und über bekannte Roma-Persönlichkeiten, wie etwa den Weltstar des Kinos, Charly Chaplin.

Dieses Ausstellungsprojekt der 9b stand in engem Zusammenhang mit einer Unterrichtseinheit im Fach Deutsch zu dem preisgekrönten Jugendbuch Lucasvon Kevin Brooks, in dem es um das Schicksal eines Roma-Jungen geht. Dieser wird Opfer von Anfeindungen und Gewalt und wird schließlich in den Selbstmord getrieben.

Im Rahmen dieser Unterrichtseinheit war vor einigen Monaten Benjamin Harter, der Vertreter der Sinti und Roma des Offenburger Integrationsbeirates zu Gast am Oken Gymnasium. Er erzählte von seinen eigenen Erfahrungen, wie etwa, dass er sich selbst erst spät in der Schule als Roma geoutet habe, da er stets Angst vor Anfeindungen gehabt hätte. Die Diskussion, die von großer gegenseitiger Offenheit geprägt war, hat dazu geführt, dass die Schüler/Innen aus eigener Initiative mit dieser kleinen Ausstellung einen Beitrag nicht nur zum Internationalen Roma-Tag, sondern auch zu ‚Toleranz und Vielfalt’ leisten wollten.

C. Eckert