Schueler

Thementage 8c

Gotteshäuser im Vergleich

Während unserer Thementage (vom 12.07 bis zum 14.07) besichtigten wir vier verschiedene Gotteshäuser: eine evangelische Kirche (Auferstehungskirche in Offenburg), eine Moschee (Merkez Camii Moschee in Offenburg), eine Synagoge (in Freiburg) und eine katholische Kirche (Münster „zu unserer Lieben Frau“ in Freiburg). Das Ziel unserer Thementage war es, verschiedene Gotteshäuser kennenzulernen und ihre Besonderheiten zu erkunden.

Evangelische Kirche

Auf unserem Ausflug zur evangelischen Auferstehungskirche in Offenburg haben wir uns Gedankendarüber gemacht, ob diese Kirche wie eine „Standardkirche“ aufgebaut ist. Am Anfang hat sich bestätigt, dass die Kirche wie eine „normale“ evangelische Kirche wirkt. Die evangelische Kirche ist meist ein schlichter „Zweckbau“. Sie erhebt keinerlei Ansprüche auf göttliche Eigenschaften. Der Raum hat viel Platz für die ganze Gemeinschaft und kann an jedem Ort sein. Gott wohnt nicht in der Kirche und man muss keine Pilgerfahrt machen. Ein besonderes Kennzeichen der evangelischen Kirche ist der Glockenturm, der abseits gebaut wurde. Im Inneren wirkt sie wie eine typisch evangelische Kirche, bis man die Jesus Statue in der Mitte des Raumes sieht. Diese ist normalerweise ein typisches Symbol für eine katholische Kirche. Nach Erklärung stellte sich heraus, dass dies ein Geschenk einer befreundeten Gemeinde war. Die Jesus Statue wurde direkt über dem Altar platziert und auf diesem lagen die typischen Elemente einer evangelische n Kirche: eine aufgeschlagene Bibel, Kerzen und das Altarbuch. Typisch ist auch, dass Kanzel, Taufbecken und Altar nebeneinander stehen. Der Ausflug war, wie wir alle fanden, sehr interessant und wir haben viel gelernt.

Moschee

Im Rahmen dieser Thementage hat die Klasse 8c unter anderem die Moschee in Offenburg besichtigt. Wir erfuhren, dass die Moschee ein Minarett hat, von dem man in Deutschland jedoch nicht ausrufen darf. Im Aufenthaltsraum kann man Tee trinken oder mit anderen Leuten reden. Der Moscheebesucher geht vor dem Gebet zunächst in den Waschraum. Hier wäscht er Hände, Füße und Kopf, bevor er den heiligen Boden betritt. Damit lässt er alles Unreine zurück.

Das „Herz“ der Moschee ist der Gebetsraum im zweiten Stock, den man über eine Treppe erreicht. Der Gebetsraum ist mit Bodenteppich ausgelegt. An der Decke befinden sich Kronleuchter und die Wände sind mit arabischen Schriftzeichen verziert, die verschiedene Wandmuster bilden. Im Gebetsraum gibt es wichtige Orte. Die Mihrab ist eine Gebetsnische in der Wand, die immer nach Saudi-Arabien, nach Mekka ausgerichtet ist. Der Minbar ist eine Treppe, von der aus der Hoca (Vorbeter) den Leuten etwas vorpredigt. In der Moschee gibt es ein heiliges Buch – den Koran, welcher auf Arabisch geschrieben ist. Die Übersetzung des „Koran“ lautet „Lesung“. Man legt den Koran auf die Rahle (Koranständer), den Ort, von dem man den Koran liest. Der Tesbih ist eine Gebetskette mit 99 Perlen. Er wird für ein persönliches Gebet außerhalb der Pflichtgebete benutzt.

Durch die hellen Farben und Wandzeichnungen fühlte sich unsere Klasse besonders wohl und freundlich empfangen in der Moschee.

Die Synagoge in Freiburg

Eines der Gotteshäuser, das wir besucht haben, war die Synagoge in Freiburg. Wir wurden von einem Juden empfangen und von ihm durch die Synagoge geführt. Was uns sofort auffiel war der marineblaue Teppichboden und der riesige Davidstern über uns, der als Fenster dient. Direkt vor dem Lesepult dürfen nur Männer sitzen und die Frauen getrennt von ihnen, oben auf einer Empore. Hinter dem Lesepult befindet sich der große Toraschrein, der Richtung Jerusalem positioniert ist. In ihm befinden sich alte und neue Thorarollen sowie eine Thorakrone mit Glöckchen. Zum Gebet in der Synagoge trägt der Rabbi eine Kippa, Gebetsriemen und einen Gebetsschal, auf dem ein Davidstern abgebildet ist, um sich mit Gott verbunden zu fühlen. Alle Männer, die die Synagoge betreten wollen, müssen eine Kippa tragen, jedoch brauchen unverheiratete Frauen keine Kopfbedeckung. Im Allgemeinen ist eine Synagoge eigentlich rund um die Uhr geöffnet, doch in Deutschland ist dies aus Sicherheitsgründen nicht gestattet. Ein Abendgebet geht durchschnittlich 45 min. Das Wort Synagoge ist die Übersetzung des hebräischen Worts „bet ha-keneset“= “Haus der Zusammenkunft“. Synagogen entstanden nach der Zerstörung des ersten Tempels um 535 v. Chr. Nach der Zerstörung des zweiten Tempels (70 n. Chr.) wurden sie zum wichtigsten gesellschaftlichen und religiösen Mittelpunkt. Eine Synagoge ist aber auch ein soziales Zentrum mit Klassenzimmern, Büros, Küchen, Tauchbädern und einer Bücherei. Ganz besonders war für uns, dass wir nicht nur die Thorarollen ansehen durften, sondern auch berühren durften. Das wird uns noch in Erinnerung bleiben.

Das Freiburger Münster

Die Kirche wurde im romanischen und gotischen Stil im Jahre 1513 mit Ausrichtung nach Osten gebaut. Bei unserer Führung im Münster sahen wir viele interessante Dinge, wie z.B: Orgeln, einen Ambo, den großen Altar, das ewige Licht, die Kathedra – ein großer Sitz mit einem Bischofswappen – und bunte Fenster, die eine Geschichte erzählen. Das Münster steht im Zentrum der Stadt Freiburg und ist in verschiedene Teile aufgeteilt, wie z.B: das Mittelschiff, die Seitenschiffe und das Chorquadrat. Das Münster besitzt einen hohen Turm mit Glocken und einer Uhr. Das Besondere an dem Turm ist, dass man Material sparen wollte und der Turm deswegen viele Öffnungen hat. Das allgemeine Verhalten in Kirchen war uns sehr wichtig, deshalb kleideten und verhielten wir uns entsprechend. Im Innenraum der Kirche gab es sehr viele symbolische Zeichen, die die Begegnung mit Gott darstellten. Was uns besonders gefallen hat, waren die bunten Fenster. Durch die Führung erfuhren wir sehr viel Neues und Interessantes. Wir bedanken uns für die Möglichkeit, das Münster zu besichtigen und so näher kennenlernen zu dürfen.

Die Erkundung der Gotteshäuser hat uns insgesamt sehr gut gefallen, weil wir in jedem Gotteshaus viele Aspekte der jeweiligen Religion kennenlernen durften und viele Details gesehen haben sowie viel Neues lernten. Wir haben eine Menge Eindrücke aus der schönen Zeit und den tollen Führungen in den Gotteshäusern mitgenommen.

Klasse 8c, Frau Boldt & Frau Hensel