
Rom-Fahrt
Lateiner der Klasse 10 auf unvergesslicher Studienfahrt: Rom ist weit mehr als nur eine Reise wert!
Der Himmel über Rom öffnete großzügig seine Schleusen und weinte vor Freude, als eine kleine, aber unbeugsame Schar von Oken-Schülern der geschichtsträchtigen Stadt am Tiber ihre Aufwartung machte. Die 16 Lateinschüler aus der Klasse 10 waren in Italiens Metropole gekommen, um die „ewige“ Stadt mit ihrer fast 3000 Jahre alte Geschichte näher kennen zu lernen. Mit dabei Reiseleiter Sascha Ries und Norbert Wickert, zwei Lateinlehrer, die den reiselustigen Zehntklässlern über Jahre Sprache Geschichte und Kultur der alten Römer mit Erfolg nähergebracht hatten. Die knapp einwöchige Studienreise war so etwas wie die Belohnung für sechs Jahre Fleiß und Durchhaltevermögen in der täglichen Auseinandersetzung mit der lateinischen Sprache. Abgesehen vom Anreisetag zeigte sich dabei das Wetter von seiner sonnigsten Seite.
Rom in fünf Tagen hieß die Devise. Piazza Navona, Piazza Venezia oder Campo dei Fiori,
Pantheon, Fontana di Trevi oder Spanische Treppe – die herrlichsten Plätze, die schönsten Brunnen und die größten Sehenswürdigkeiten wurden gleich am ersten Tag bei einem selbstorganisierten Stadtrundgang durch das „centro storico“ mühe- ,klag- und schonungslos erwandert. Ein Abstecher zur Villa d` Este in Tivoli mit ihrem wunderschönen Renaissance-Garten, einem Meisterwerk der Gartenkunst, wirkte da wie ein Kontrastprogramm zum ganz normalen Wahnsinn in Rom mit permanentem Verkehrschaos und 24-Stunden-Rushhour. Bei strahlendem Sonnenschein präsentierte sich die idyllische Gartenanlage mit ihren 500 Brunnen, Nymphäen, Wasserspielen, Grotten und einer Wasserorgel als willkommene Wohlfühloase.
Auf dem Forum Romanum und im Kolosseum, zwei Orte, die für einen verantwortungs-bewussten Lateinschüler zum Pflichtprogramm eines Rom-Besuches gehören, ging es zu wie in einem Ameisenhaufen. Umgeben von Palatin, Kapitol, Esquilin und Aventin, vier der sieben ursprünglichen Hügel Roms, präsentierte sich die ehemalige Regierungs- und Schaltzentrale des Römischen Reiches nicht nur als absoluter Tourismusmagnet, sondern leider auch als Trümmer- und Ruinenfeld; glücklicherweise präsentierten sich Kolosseum und die Triumphbögen der Kaiser Titus, Septimius Severus und Konstantin so gut wie im Original-Zustand.
Zu den absoluten Höhepunkten der Reise gehörte zweifellos der Besuch von San Pietro in Vaticano, einer dreischiffige Basilika, die zu den größten und schönsten Bauwerken der Welt zählt – ein Erlebnis, das über den Ärger einer einstündigen Wartezeit wegen lästiger Sicherheitskontrollen hinwegtröstete. Ohne Wartezeit, dafür unter fachlicher Führung ging es anschließend vorbei an der Schweizer Garde in die Ausgrabungen unter dem Petersdom. Dort wartete am Ende einer unheimlichen Reise durch die vatikanischen Nekropole, Totenstädte, die noch heute als Fundament der Peterskirche fungieren, ein staunender und unvergesslicher Blick auf das vermutliche Petrusgrab.
Am letzten Tag ging es nach Ostia Antica, dem einst mächtigen Hafen Roms in der Antike, der seinen relativ guten Erhaltungszustand der Tatsache verdankt, dass er über Jahrhunderte völlig in Vergessenheit geraten war und deshalb nie geplündert und überbaut worden war. Sehr zur Freude der sichtlich erschöpften und müden Exkursionsteilnehmer wartete zum Abschluss in Lido di Ostia der „spiaggia pubblica“ mit der Option auf ein Bad im tyrrhenischen Meer.
Alternativloses Fortbewegungsmittel in Rom war Metro oder Bus, die Nutzung war so etwas wie eine alltäglicher Überlebenskampf, glichen die täglichen Fahrten doch eher einem Himmelfahrtskommando und einem Aufenthalt in einer Sardinenbüchse, aber mit viel Mut und Gelassenheit sowie Sagrotan forte konnte auch diese Herausforderung bravourös gemeistert werden.
Bestens versorgt und untergebracht waren die Studienfahrer im Kloster Centro Accoglienza Padre G. Minozzi unweit des Pizza Navona. Das abendliche Vier-Gänge Menü ließ keine Wünsche offen; Daniele und Adolpho, zwei sympathische Ordensbrüder, hielten die müden Kurzzeitrömer bei Laune und verwöhnten mit gelegentlichen Extras. Abendlicher Treffpunkt war eine geniale Dachterrasse, die nicht nur einen faszinierenden Blick über die Dächer Roms bot, sondern auch gern in Anspruch genommene Gelegenheit zum gemeinsamen Spielen, Scherzen oder Erholen bot.
So mancher Studienfahrer dürfte am Fontana di Trevi heimlich wohl eine, zwei oder sogar drei Münzen rückwärts über die linke Schulter in den Trevibrunnen geworfen haben, um den Grad der Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr nach Rom zu erhöhen.
N. Wickert / S. Ries
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