
Oken-Schüler im BMVI
Oken-Schüler zu Gast im Bundesverkehrsministerium in Berlin
Mit christlich-ethischen Fragen rund um die vieldiskutierte und zukunftsweisende Technologie des autonomen Fahrens hat sich die Klasse 10b des Oken-Gymnasiums im katholischen Religionsunterricht bei Frau Dr. Abs befasst.
Obwohl viele Verkehrsunfälle, die zu circa 90% auf menschliches Versagen zurückzuführen sind, durch autonome Fahrsysteme verhindert werden könnten, geraten auch die Autos der Zukunft immer wieder in Situationen, in denen sie über Leben und Tod der Verkehrsteilnehmer oder Fahrzeuginsassen entscheiden. Aus diesem Grund ist es den Schülerinnen und Schülern wichtig, dass es vorab eine breite gesellschaftliche Diskussion darüber gibt, welche christlich-ethischen Grundlagen in unserer Gesellschaft gelten sollen und nach welchen Kriterien solche autonomen Fahrzeuge folglich programmiert werden können. Nach Vorbild der im Sommer 2016 von Verkehrsminister Alexander Dobrindt gegründeten Ethik-Kommission erörterten die 22 Schülerinnen und Schüler die Vor- und Nachteile autonomer Fahrsysteme, lernten ethische und christliche Begründungslinien kennen und diskutierten über Grundwerte, die durch die rasant fortschreitende Technologie nicht gefährdet werden dürfen. Ihre Ergebnisse fassten die Schülerinnen und Schüler in Abschlussberichten zusammen, die in Form eines gemeinsamen Briefes an zentrale christliche und politische Instanzen versandt wurden. Neben Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger, der als Theologe in der Ethik-Kommission sitzt, zeigte sich auch das Bundesverkehrsministerium interessiert am Projekt. Dass die Schülerinnen und Schüler gleich nach Berlin eingeladen würden, hatte jedoch wirklich niemand zu hoffen gewagt. Sabine Mehwald, die Referatsleiterin Bürgerservice im Bundesverkehrsministerium, sprach der Schülergruppe für ihre fundierte und engagierte Auseinandersetzung mit der Thematik ein großes Lob aus und organisierte ein Treffen mit der Hausleitung des Bundesverkehrsministerium, dem Parlamentarischen Staatssekretär Norbert Barthle, sowie eine Fachdiskussion mit Andreas Krüger, dem Unterabteilungsleiter „Informations- und Kommunikationstechnologie im Verkehrsbereich“. Vom 17. bis 18. Januar fuhr die katholische Religionsgruppe der Klasse 10b mit ihrer Religionslehrerin Frau Dr. Abs, dem Gemeinschaftskundelehrer Herrn Dr. Yesilgül sowie dem Schulleiter Herrn Stefan Joost nach Berlin, wo die beiden Gesprächspartner den Schülerinnen und Schülern wertvolle Einblicke in ihre Arbeit sowie in den aktuellen Stand der Entwicklungen geben konnten. Nach jeweils kurzen Vorträgen hatten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, Fragen zu stellen und ihre Meinungen zu äußern. Schulleiter Stefan Joost und seine Kollegen freuten sich sehr darüber, dass die Gedanken der jungen Menschen wahrgenommen wurden und die Schülerinnen und Schüler so Teil eines gesellschaftlichen Diskurses sind, deren Ergebnis die zukünftigen Fortbewegungsmöglichkeiten der jungen Menschen maßgeblich prägen wird.
Ohne die großzügige Unterstützung des Freundes- und Förderkreises der Schule sowie den Zuschuss des Offenburger Abgeordneten Finanzminister Dr. Wolfgang Schäuble wäre die Fahrt finanziell nicht realisierbar gewesen. Außerdem wurde so ein geführter Besuch im Bundestag möglich, sodass die Schülerinnen und Schüler einen Blick in den Plenarsaal werfen konnten, in dem zukünftig über Richtlinien des autonomen Fahrens abgestimmt wird.
Mit Spannung erwarten die 22 Schülerinnen und Schüler nun die Kundgabe der Ergebnisse der Ethik-Kommission und den Gesetzesentwurf voraussichtlich im Juni 2017. Das Thema des autonomen Fahrens wird die Schülerinnen und Schüler so noch eine Weile begleiten und sie außerdem dieses Schuljahr noch in das Mercedes-Benz-Technology-Center in Sindelfingen führen, das die Religionsklasse ebenfalls zu einem Gespräch eingeladen hat. Die Hoffnung, welche die Schülerinnen und Schüler in ihrem Abschlussbericht mit den Worten Mark Herberts formuliert haben, wurde nicht enttäuscht und fordert jeden zu einer persönlichen Auseinandersetzung heraus: „Nutzen wir also die Gelegenheit, denken wir in Ruhe über die Vor- und Nachteile der autonomen Fahrzeuge nach und diskutieren wir dabei über ethische Grundlagen unserer Gesellschaft.“
Abs
- Parlamentarischer Staatssekretär N. Barthle
- Im Gespräch mit Herrn Barthle
- Oken im Gespräch
- Oken im Bundesverkehrsministerium