
Kokott und Georgi
Eine Deutschstunde der besonderen Art: Das Künstlerduo „Kokott und Georgi“ gastierte am OKEN
In einer Deutschstunde der besonderen Art entführten die mehrfach ausgezeichneten Künstler Christian Georgi und Jörg Kokott die Sechst- und Siebtklässler des Oken-Gymnasiums in die Welt der Balladen. Den Oberstufenschülern stellten sie Heinrich Heine vor.
„Ihr habt Glück!“ Mit diesen Worten begrüßte die Deutschlehrerin Betty Wilke die versammelten Sechst- und Siebtklässler, die sich am vergangenen Donnerstag in der Aula eingefunden hatten. „Ihr müsst euch nicht auf einen weiten Weg begeben – die Künstler kommen zu euch in die Schule.“ Die Künstler: Christian Georgi und Jörg Kokott, eigens angereist. Im Gepäck: viele Instrumente. Zum Beispiel eine Gitarre, ein Mandoloncello, ein Saxofon, eine Querflöte – und eine „Zauberflöte“. All diese Instrumente wurden von den Künstlern höchst virtuos eingesetzt, um ihr Herzensanliegen zu untermalen und zu begleiten: die Literatur.
Die Sechst- und Siebtklässler wurden in die Welt der Balladen entführt. Da ging es mal lustig, mal traurig, schaurig und nachdenklich zu – bekannte Texte wechselten sich mit fast vergessenen Schätzen der Balladenkunst ab. Schillers „Handschuh“ und Goethes „Zauberlehrling“ durften nicht fehlen, ebenso wenig „Der König in Thule“. Aber auch Wedekinds „Tantenmörder“, „Die Ballade von der Hester Jonas“ von Peter Maiwald und viele weitere Texte wurden von den Künstlern meisterhaft in Szene gesetzt. Das Besondere an dem Programm: Das junge Publikum wurde auf unterhaltsame und begeisternde Weise mit einbezogen.
„Weil wir etwas dagegen haben, dass dieser großartige deutsche Dichter in Vergessenheit gerät“, so Jörg Kokott, hatten die beiden für diesen Tag nicht nur Balladen vorbereitet. Die Oberstufenschüler wurden mit Leben und Werk Heinrich Heines, dem erklärten Lieblingsdichter der Künstler, bekannt gemacht. Kokott und Georgi präsentierten mit viel Herzblut Ausschnitte aus seinen Prosawerken und Briefen sowie Beispiele seiner Lyrik. Da ging es um Liebe, um Religion, um soziales Engagement – und immer wieder um Heines Leiden angesichts der politischen Verhältnisse: „Aus meinen großen Schmerzen / Mach’ ich die kleinen Lieder …“. Dass dieser Dichter „so tot gar nicht ist“, sondern zeitlos aktuell ist, wie die Künstler betonten, wurde angesichts ihrer Darbietung auf sehr lebendige Weise erlebbar. Und es zeigte sich: Die Schüler hatten an diesem Tag wirklich großes Glück, ein solches Programm zu erleben.
I. Walter
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