
Hannes Benz gewinnt BW Förderpreis
Zitronen und Oliven aus der Ortenau?
Preisträger des 64. Schülerwettbewerbs des Landtages
Werden in der Ortenau bald Oliven und Zitronen wachsen? Mit dieser provokanten Frage beschäftigte sich Hannes Benz (10c) in seinem Beitrag für den 64. Schülerwettbewerb des baden-württembergischen Landtages. Er ist dafür mit dem renommierten Förderpreis ausgezeichnet worden.
Unter dem Motto „komm heraus, mach mit“ waren junge Menschen aufgerufen, sich mit einem selbst gewählten politischen Thema zu beschäftigen, das für sie von aktueller Brisanz ist. 2700 Schülerinnen und Schüler folgten diesem Aufruf. Hannes Benz entschied sich dafür, der Frage nach den Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft in seiner Heimatregion nachzugehen. Sensibilisiert durch Freunde und Bekannte, die in den Bereichen des Weinbaus und der Landwirtschaft tätig sind, und aufgerüttelt durch die Flutkatastrophe im Ahrtal, sei dieses Thema für ihn zunehmend aktuell geworden, wie der Schüler im Rahmen der Preisverleihung im Stuttgarter Landtag erläuterte. Entstanden ist eine spannende Reportage, deren Grundlage Gespräche mit dem Landwirt Stefan Röderer, im selben Dorf wie Hannes zu Hause, sowie fundierte Recherchen zur Thematik bilden. Der Wettbewerbsbeitrag zeigt konkret und eindrücklich auf, wie Politik, Landwirtschaft, Klima- und Umweltschutz zusammenhängen.
So beleuchtet Hannes beispielsweise, wie groß der Anpassungsdruck ist, unter den die Landwirte durch den Klimawandel zunehmend geraten. Von der Auswahl neuartiger Pflanzensorten über die Bodenbearbeitung bis hin zum Umgang mit steigenden Produktionskosten – die beschriebenen Herausforderungen sind vielfältig. Damit die regionale Landwirtschaft erhalten bleibt und ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, ist, so das Fazit des Fünfzehnjährigen, auch jeder Einzelne gefragt, sein Konsumverhalten kritisch zu überprüfen.
Nicht nur diese Schlussfolgerung beeindruckte die Jury. Die Landtagspräsidentin Muhterem Aras lobte in ihrer Rede zur Preisverleihung, dass es Hannes Benz gelungen sei, Klimawandel und Landwirtschaft zusammenzudenken. Dabei gehe es ihm nicht um Schuldzuweisungen – er zeige vielmehr ganz ohne erhobenen Zeigefinger, wie jeder Einzelne seinen Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten könne.
Der Festakt fand pandemiebedingt in hybrider Form statt: Der Preisträger durfte mit einem Elternteil anreisen, sein betreuender Lehrer Sebastian Göppert sowie Schulleiter Stefan Joost waren digital zugeschaltet. Der Förderpreis ist die höchste Auszeichnung des Wettbewerbs und wird jährlich für diejenigen Beiträge verliehen, die aus den Ersten Preisen hervorstechen. Ein großartiger, beeindruckender Erfolg. Herzlichen Glückwunsch, Hannes!
I. Walter
Fotos: Landtag von Baden-Württemberg