Schueler

Expedition N

Der Truck der Informations- und Bildungsinitiative Expedition N bei uns am Oken-Gymnasium

Hagebuttentee, Bleistift, Büroklammern – daraus soll man Energie gewinnen? Dieser spannenden Frage gingen am vergangenen Dienstag Schülerinnen und Schüler des Kernfachs Chemie im Truck der Expedition N nach.

Zuvor gab es eine fundierte Einführung in das Thema Nachhaltigkeit. Als Begriff in aller Munde, fiel es den Schülerinnen und Schülern gar nicht so leicht, die Bedeutung genau zu definieren. „Nur so viel Ressourcen verbrauchen, wie im gleichen Zeitraum nachwachsen können“ – auf diese einfache und einprägsame Formel brachte die Mitarbeiterin des Trucks, Almut Sedlmeier, den Sachverhalt. Dass wir Menschen im Moment alles andere als nachhaltig wirtschaften, verdeutlichte sie an folgendem Bild: Während wir zur Zeit anderthalbmal so viele Ressourcen verbrauchen wie unsere Erde hergibt, wird es im Jahr 2030 die doppelte und 2050 die dreifache Menge sein. Dieser fatalen Entwicklung Einhalt zu gebieten, ist das Ziel der mobilen Informations- und Bildungsinitiative Expedition N, die von der Baden-Württemberg Stiftung ins Leben gerufen wurde und seit 2010 durch unser Bundesland tourt.
Drei Tage lang parkte der zweistöckige Truck auf dem Hof des Oken-Gymnasiums und bot jede Menge Informationen rund um das Thema. Ob in Vorträgen in der Aula, im Rahmen von Führungen, Erkundigungen auf eigene Faust während der Pausen oder in speziell für kleinere Schülergruppen vorbereiteten Praktika – immer ging es um das Thema Nachhaltigkeit. Der Truck selbst verfügt nicht nur über genügend Platz und das erforderliche Material zum Experimentieren, sondern auch über eine ansprechend gestaltete Ausstellung, in der viel ausprobiert werden kann. Im oberen Stockwerk befindet sich ein Vorführraum, um in Videosequenzen die Aktualität und Brisanz der Thematik noch anschaulicher zu vermitteln und Lösungsansätze aufzuzeigen.
Ein Schritt in diese Richtung stellt die Technologie der organischen Photovoltaik dar. Während die herkömmliche Photovoltaik in ihrer Herstellung einen enorm hohen Energiebedarf aufweist – schließlich wird das Silizium in seiner reinen Form benötigt – gibt es mittlerweile wesentlich energiesparendere Solarzellen. Und diese werden eben zum Beispiel mit dem Farbstoff der Hagebutte hergestellt. Ein Vorgehen, das die Schülerinnen und Schüler gleich selbst ausprobieren durften. In mehreren Schritten, für die unter anderem Hagebuttentee, Bleistift und Büroklammern benötigt wurden, stellten sie eine eigene Solarzelle her. Alle Solarzellen in Reihenschaltung miteinander verbunden lieferten so viel Strom, dass ein Taschenrechner funktionsfähig wurde. Ein toller Erfolg! Der direkte Vergleich mit einer herkömmlichen Silizium-Solarzelle zeigte zwar, dass diese wesentlich mehr Energie erzeugen kann. Doch der Anfang für eine noch nachhaltigere Form der Energiegewinnung ist gemacht – das wurde allen Beteiligten auf eindrucksvolle Weise bewusst. Und eben dieses Bewusstsein gilt es zu schärfen – damit wir uns, sprichwörtlich gesprochen, nicht länger selbst den Ast absägen, auf dem wir sitzen.
I. Walter

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