
Eine Reise durch das Periodensystem
Offenburger Tageblatt, 28.Mai 2014
Eine knallende Suppe, Bio-Raketen aus Teebeuteln, bunte Cocktails und schnell wachsende Tomaten – das Chemietheater am Okengymnasium in Offenburg lieferte in seinem Stück »M & M – Eine Elementare Geschichte« dampfende, laute und bunte Versuche rund um das Periodensystem der Elemente (PSE).
Offenburg (rue). Als am Freitagabend der letzte Vorhang fiel, hatten 13 Oken-Schülerinnen unter Leitung von Chemie- und Mathematik-Lehrer Marko Käding in vier Chemietheater-Vorstellungen binnen einer Woche rund 320 Besucher mit überraschenden, witzigen und hintergründigen Anekdoten rund um die Elemente, aus denen alles aufgebaut ist, bestens unterhalten.
Symbole, Zahlen, Haupt- und Nebengruppen sowie Perioden spielten in dem Chemietheater-Stück »M & M – Eine Elementare Geschichte« ebenso eine Rolle wie Dimitri Mendelejew und Lothar Meyer, die beiden Erfinder des Periodensystems der Elemente, und die »M & M’s« der Geschichte, die Stadt Ytterby in Schweden oder Napoleon III. in Paris. Die Schülerinnen schlüpften in unterschiedliche Rollen und Kostüme und sorgten mit ihren chemischen Experimenten für Kurzweil.
Erstaunlich, dass in diesem Jahr ausschließlich Mädchen, denen man ja oft Desinteresse an den Naturwissenschaften nachsagt, das Ensemble bildeten. Laut Regisseur Marko Käding hatte er es mit begeisterten und äußerst disziplinierten Schülerinnen der Jahrgangsstufen 8 bis J2 zu tun.
»PSE« statt »YMCA«
Höhepunkt und Finale der Vorführungen war der Schlusssong »PSE« nach der Melodie von »YMCA«; dabei tanzten die Schauspielerinnen im Chemiesaal des Oken sogar auf dem Pult und machten bei den Zuschauern Lust auf 2015, wenn das Chemie-Theater am Okengymnasium sein zehnjähriges Bestehen feiert.
2006 hatten Marko Käding und Kerstin Garnija (ebenfalls Mathematik- und Chemie-Lehrerin, derzeit im Mutterschutz) erstmals Oken-Schüler für das Theaterspiel mit chemischem Hintergrund begeistert und jedes Jahr gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern eine Vorstellung nach unzähligen Probestunden auf die Beine gestellt. Und da die 13 Schülerinnen beim Aufräumen nach der letzten Vorführung am Freitag bereits Ideen für das Chemietheater 2015 hatten, muss man sich um die Zukunft des Chemietheaters am Oken keine Sorgen machen.