
31.5.2012:“Chemiker retten die Welt“
Badische Zeitung, 31. Mai 2012
Chemie-Theater des Oken-Gymnasiums suchte das „Au“ .
OFFENBURG (BZ). Was hat die Kinderbuchheldin Pippi Langstrumpf mit dem Untergang der Welt 2012 zu tun und welche Rolle spielt dabei die Chemie? Diese Frage beantworteten die elf Schülerinnen und Schüler beim spannenden Theater-Abend im Chemielabor des Oken-Gymnasiums mit Humor und Souveränität. Die herausfordernde Aufgabe für die „Außergewöhnlichen“ Pippi Langstrumpf, Jim Knopf und Wicki bestand in der Rettung der Welt, wobei diese zuerst ihr Verständnis der Chemie-Welt unter Beweis stellen mussten.
Die Chemietheater-AG hatte sich das Stück „Das Au der Maya“ selbst ausgedacht. Die Dialoge wurden improvisiert, sodass dem Publikum an jedem der vier Aufführungstermine eine einzigartige Show geboten wurde. Dabei konnten die jungen Chemiker auf ein Repertoire von über 100 beeindruckenden chemischen Experimenten zurückgreifen. Sachkundige Anleitung erhielten sie von den Theater-AG-Leitern Kerstin Ganija, Dagmar Pöllabauer und Marko Käding.
Wer nun denkt, es handle sich bei dem Titel des Stücks um einen Schreibfehler, liegt falsch. Diese Irritation hatte die „Chemikerbande“ einkalkuliert. Der Druide Miraculix entblößte plötzlich unter seinem wallenden Gewand sein T-Shirt, auf dem das „Au“, also das chemische Zeichen für Gold, zu sehen war. Das Gold der Maya stand auch im Mittelpunkt der Inszenierung. Piraten hatten den Schatz der Maya gestohlen und die „Außergewöhnlichen“ mussten diesen wieder zurück bringen, um die Welt vor ihrem Untergang zu bewahren. Passend dazu sangen die Weltretter den Tim-Benzko-Hit in abgewandelter Version: „Lasst uns mal kurz die Welt retten“. Pippi wurde von ihrem Affen, Herrn Nilsson, begleitet, der den feurigen Experimenten aufmerksam zuschaute. Auch das Publikum staunte. Wer wusste schon, dass man mit Hilfe einer Zitrone den Akku eines Handys aufladen oder eine gefrorene Banane als Hammerersatz verwenden kann? Applaus erhielt der feuerspeiende Halbdrache Nepomuk, ebenso wie das Farbenspiel in James Bonds gerührtem und nicht geschüttelten Martini, der sich plötzlich blau verfärbte. Jedoch konnte das Publikum nicht nur Zaubernebel, knallende Gummibärchen, die im Feuer erloschen, und die Wandlung von Silber in Gold erleben, sondern musste auch selbst aktiv werden. Glücklicherweise haben es die „Außergewöhnlichen“ mit Unterstützung des Publikums schließlich geschafft, die Welt zu retten.
Vier Stunden Vorbereitungszeit für die Experimente vor jeder Vorstellung
Die Aufführungen machten deutlich, dass Chemie aus sehr viel mehr als nur dem Periodensystem besteht und sogar bei der Weltrettung helfen kann. Somit haben sich die monatelangen Proben der Theater-AG und der leitenden Lehrkräften absolut gelohnt und vor allem die vierstündige Vorbereitungszeit der Versuche vor jeder Vorstellung. Die Schülerinnen und Schüler können nicht nur auf die Rettung der Welt stolz sein, sondern vor allem auf ihre Leistung.