
25.02.2010: „Beste Südwest-Lage für den Oken-Wein“
Badische Zeitung, 25.Februar 2010
Gymnasiasten lernen unter Anleitung von Winfried Köninger das Handwerk des Weinmachens.
Mit dem Rebschnitt begann am Dienstag für zwölf Oken-Schüler – im Bild Pascal Wagner und Patrick Schmider – die Arbeit im Weinberg von Schloss Ortenberg. Foto: G. Siefke
OFFENBURG. Die Ganztagsschule macht’s möglich: Im Rahmen des Jugendbegleiter-Programms der Landesregierung kultivieren derzeit zwölf Schüler des Oken-Gymnasiums ihren eigenen Weinberg. Die fachliche Leitung des Projekts hat Winfried Köninger, der ehemalige Geschäftsführer des Weinguts Schloss Ortenberg. Die Jugendlichen lernen dabei den Weg der Weinherstellung kennen.
Schüler der Klassen neun bis zwölf haben am Dienstagnachmittag erstmals „ihren“ Weinberg betreten. Um 15 Uhr geht es los, der Erstschnitt steht auf dem Programm. Mit wachsamem Auge verfolgt Winfried Köninger die Arbeit der Pennäler – und ist gar nicht unzufrieden: „In einer Viertelstunde haben die den Rebschnitt gelernt“, so der Altmeister, der schon etliche Generationen an Auszubildenden im Weinberg begleitet hat. „Die könnten alle zwölf Winzer werden“, schiebt er ein Kompliment hinterher.
„Wein ist ein Kulturgut“, sagt Andrea Bastian, Initiatorin des Projekts und Koordinatorin des Jugendbegleiter-Programms am Oken-Gymnasium. Die Lehrerin für Deutsch, Geschichte und Gemeinschaftskunde kommt selbst aus dem Rheingau und lebt am Kaiserstuhl. „Ich hatte schon lange die Idee, unsere Schüler mit dem Weinbau vertraut zu machen.“ Grundsätzlich sei es schwierig, außerschulische Partner zu finden. Doch Winfried Köninger habe sofort ja gesagt. Auf eine Bestandsaufnahme folgte der erste Arbeitseinsatz. Insgesamt zehn Außentermine soll es in diesem Schuljahr geben. Die Krönung folgt im Herbst, wenn der Wein, geerntet, eingekellert, verkostet und von den Projektteilnehmern selbst vermarktet wird. Bis dahin muss noch öfter zur Rebschere gegriffen werden.