
18.05.2010: „Internetanschluss in jedem Klassenzimmer“
Badische Zeitung, 18.Mai 2010
Okengymnasium rundum saniert / Zerstörungswut macht Sorge.
OFFENBURG. Für 2,7 Millionen Euro ist das Okengymnasium auf Vordermann gebracht worden. Zum erfolgreichen Abschluss der Renovierungsarbeiten, die sechs Jahre lang dauerten, gab es am Freitagnachmittag eine Feierstunde mit Vertretern der Stadtverwaltung und des Gemeinderats. Schulleiter Manfred Kopp dankte für die wohl letzte so umfassende Sanierung in naher Zukunft – und nutzte die Gelegenheit, den „um sich greifenden Vandalismus“ anzusprechen. Die offene und freie Zugänglichkeit des ganzen Schulgeländes in der Nordweststadt sei zwar ein Wert, doch dieser müsse derzeit teuer erkauft werden, so der Rektor. Den mutwilligen Zerstörungen in den Abendstunden und an den Wochenenden durch meist alkoholisierte Randalierer müsse Einhalt geboten werden. In ihrer Ansprache griff OB Edith Schreiner diese Bitte auf, verwahrte sich aber gegen den Vorschlag, das Schulgelände abzuriegeln. So ein Campus sei der richtige Platz für junge Leute, sich zu treffen. Jetzt müsse dafür gesorgt werden, dass auch die richtigen jungen Leute dort zusammen kämen: „Ich hoffe, es wird nicht in Zäunen enden“, sagte die Rathauschefin.
Zuvor ging Schreiner auf den Umbau ein, mit dem dafür gesorgt wurde, dass die Schulräume jetzt zeitgemäß seien. Der ganze Gebäudekomplex auf dem Areal des Schulzentrums ist in die Jahre gekommen. Errichtet wurde das Okengymnasium Ende der 60er-Jahre, der Anbau, in dem heute die Fachräume und die Oberstufe untergebracht sind, stammt aus den frühen 70er-Jahren. Von 2004 bis 2007 wurden die Räume für Biologie, Chemie und Physik saniert und mit einer neuen Innenausstattung versehen. Anschließend waren Außenfassade und die Erneuerung der Fenster an der Reihe. Die Außenwände wurden nach energetischen Gesichtspunkten zusätzlich isoliert, das ganze Haus eingepackt. Auf ausdrücklichen Wunsch der Schule hat Architekt Peter Korinski die Klinkerfassade beibehalten.
Ein ganz persönliches Anliegen Kopps war es, den Eingangsbereich neu und repräsentativer zu gestalten. Der Eingang lag früher unterhalb eines schmalen Flurs. Dieser wurde aufgegeben, die Fläche stattdessen verdoppelt und dem angrenzenden Lehrerzimmer angegliedert, so dass das 74-köpfige Kollegium künftig etwa ein Drittel mehr Platz hat. Allein für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte wurden 110 000 Euro investiert. Eine Maßnahme, die angesichts des zunehmenden Ganztagsschulbetriebs auch dringend notwendig gewesen sei, so Schreiner: „Das Schulgebäude wird immer mehr zum Lebensraum.“
Unterhalb des Erweiterungsbaus befindet sich der neue Eingang, dessen Fläche sich damit ebenfalls verdoppelt hat. Säulen tragen den neuen Komplex und rahmen die verglaste Stahlfront ein. Im Innern sollen Vitrinen auf Schülerarbeiten aufmerksam machen – an diesem Projekt will sich der Förderverein der Schule finanziell beteiligen. Alle Klassenräume sind frisch gestrichen und mit neuen Jalousien ausgestattet, die ebenso wie die Fenster elektronisch gesteuert werden: Bei der so genannten Gebäudeautomation geht es zum Beispiel darum, dass die Jalousien bei starker Sonneneinstrahlung von selbst heruntergehen und die Fenster nachts automatisch gekippt werden, um für frische Luft zu sorgen. Alle Klassenräume verfügen künftig über einen Internetanschluss.
Die Feierstunde wurde von Gotami Heller (Cello), Lukas Heizmann (Klavier) sowie der Oken-Band unter der Leitung von Andreas Rückert umrahmt. Dankesworte überbrachte auch Oberstudienrätin Stephanie Grether vom Personalrat.