
15.07.2011:“Zwölf Schüler und der ‚Rote Lorenz'“
Badische Zeitung, 15. Juli 2011
Im Projekt „Weinbergpatenschaft“ haben Oken-Gymnasiasten 1000 Flaschen Rotwein hergestellt.
Nicolai Benz aus der 12. Klasse des Oken-Gymnasiums präsentiert den Wein, den er und seine Mitschüler frisch abgefüllt haben. Foto: Nicolas Schmid
ORTENBERG. Nachdem vor rund einem Jahr das Natur-Kultur-Projekt „Weinbergpatenschaft“ vom Oken-Gymasium gestartet wurde, konnten jetzt die zwölf beteiligten Gymnasiasten ihren ersten eigenen Wein abfüllen.
Seit Februar 2010 betreuten die Schüler einen eigenen Rebhang in Käfersberg, auf dem sie auf 0,15 Hektar die Sorte Blauer Spätburgunder anbauten. Die „Weinbergpaten“ erhielten unter der fachlichen Anleitung von Winfried Köninger, dem ehemaligen Geschäftsführer des Weinguts, und Gerhard Gleichert, dem Weinguide des Weinguts, einen Einblick in die anfallenden praktischen Arbeiten in den Reben. Sie waren bei allen Arbeitsschritten mit dabei, vom Schneiden und Heften über Schädlingsbekämpfung bis zum Herbsten. „Wir haben einen sehr guten Einblick in die Arbeit eines Winzers bekommen“, so Nikolai Benz aus der 12. Klasse des Oken.
Seit der Weinlese Mitte Oktober 2010 begleiteten die Projektteilnehmer den Ausbau des Weins im Keller und gestalteten ein Sonderetikett für den ersten Jahrgang des Oken-Weins, der sich „Roter Lorenz“ nennt, abgeleitet vom Vornamen des Namensgebers der Schule. Mit der Flaschenfüllung ist nun der letzte Einsatz für die Schüler beendet. Das Resultat: rund 1000 Flaschen, von denen bereits gute 500 vorbestellt sind. Im Vorverkauf kostet eine 0,75-Liter-Flasche 8,50 Euro, danach wird die Flasche neun Euro kosten. Ein Teil des Erlöses fließt in das Projekt zurück, um die Fortsetzung der Weinbergpatenschaft finanzieren zu können.
Der Betriebsleiter des Weinguts Schloss Ortenberg Matthias Wolf, freut sich über den Erfolg des Projektes: „Es ist schon ein Selbstläufer geworden, die Schüler sind mit viel Eifer dabei.“ Ziel der Aktion sei es, die Jugendlichen auf das Kulturgut Wein aufmerksam zu machen und ihnen gleichzeitig zu vermitteln, wie viel Arbeit hinter einer Flasche Spätburgunder steckt. „Gerade in Zeiten von Flatrate-Partys müssen wir mehr auf den bewussten Genuss von Alkohol aufmerksam machen“, so Wolf.
Und schließlich profitiere das Weingut auch von dem Projekt: „Es ist eine gute Investition in die Zukunft und natürlich auch ein Prestigeprojekt für uns.“
Zukunft hat das Projekt auf jeden Fall: Anfang 2011 erklärten sich 16 Schüler des „Oken“ bereit, ganzjährig einen Weinberg zu bewirtschaften.
Autor: Nicolas Schmid